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Montsspruch Oktober 2025

  • Uta Baumfelder
  • 6. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit
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Liebe Brüder, liebe Schwestern!

In einem Abendlied im evangelischen Gesangbuch unter der Nummer 490 heißt es in der dritten Strophe:

„So mögen Erdenreiche fallen, dein Reich, Herr, steht in Ewigkeit und wächst und wächst, bis endlich allen das Herz zu deinem Dienst bereit.“

So viele Weltenreiche hat unsere Erde im Verlaufe der Zivilisation schon erlebt. Imperien wuchsen, hatten lange Zeit Bestand und sind schließlich alle untergegangen. Aus der Antike sind uns  große Weltreiche überliefert. Das Babylonische Reich existierte von 626 bis 539 vor  Christus. Unter König Nebukadnezar, der uns im Alten Testament begegnet als Eroberer und Zerstörer von Jerusalem, wurde das Reich stark. Doch nach seinem Tod zerfielen die stabilen Strukturen und die Perser hatten leichtes Spiel, Babylon zu erobern. Das Perserreich, das um 500 vor Christus existierte gilt als das größte der Antike, denn es hatte ca. 44% der Weltbevölkerung unter sich. Auch das Reich des Alexander des Großen im 4. Jahrhundert vor Christus war durch seine Eroberungszüge sehr groß, zerfiel aber auch nach seinem Tod. Das antike Griechenland existierte von 800 bis 30  vor Christus. Stadtstaaten wie Athen und Sparta entstanden. Die Grundlagen der Demokratie, der Philosophie und der Wissenschaft und der Kultur wurden entwickelt und prägten die europäische Zivilisation. Das Römische Reich war das größte Weltenreich nach seiner Ausdehnung, denn es umfasste drei Kontinente. Es existierte zwischen 200 vor Christus bis 476 nach Christus. Vieles aus der hat die Zeit überdauert. Geblieben sind Straßen, Aquädukte, Kolosseum, Amphitheater. Romanische Sprachen sind in Europa entstanden. Latein wird in der Schule unterrichtet und ist für Biologie und Medizin notwendig. Recht und Staatswesen in Europa sind vom römischen Recht geprägt. Das Römische Reich mit seinen vielen Sprachen, Völkern, Religionen war nicht nur eine Gesellschaftsform, sondern die Idee eines grenzenlosen Reiches. Dennoch zerfiel es in zwei Teile, als ein germanischer Heeresführer den letzten Kaiser absetzte.

Viele weitere große Weltenreiche folgten. Das Mongolenreich unter Dschingis Khan war das größte zusammenhängende Reich der Weltgeschichte. Das größte Reich der Welt mit Kolonien auf der ganzen Welt war das Britische Empire zwischen 1920 und  1936 mit 35 Millionen Quadratkilometer Fläche.  Die Liste der Weltenreiche ließe sich weiter fortsetzen, denn auch in unserer Zeit und unserer neueren Vergangenheit haben immer wieder Staatsoberhäupter versucht sich zu etablieren. Auch was gegenwärtig geschieht zwischen den sogenannten Großmächten gehört in diese Kategorie.

Als Jesus die Frage von den Pharisäern nach dem Kommen des Reiches Gottes gestellt bekommen hatte, war da eine große Sehnsucht zu spüren. Auch damals gab es große Erwartungen, Gedanken, Vorstellungen und Wünsche. Das Reich Gottes muss doch irgendwie greifbar, sichtbar und vorausschaubar sein! Eben so wie alles, was uns täglich umgibt. So wie eine Prognose, so wie unser Wetterbericht, der heute ziemlich exakt dank wissenschaftlicher Methoden erstellt wird. Oder so wie die jährliche Vorausschau der Wirtschaftsweisen zur Entwicklung oder zur Rezension der Wirtschaft. Oder wie die Erstellung von Szenarien über die  Auswirkung des Klimawandels. Wir wollen doch unsere Zukunft planen oder noch besser vorhersehen! Ungewissheit erzeugt doch Angst! Angst lähmt und macht uns kaputt. Wie sollen wir leben ohne gesicherte Zukunft?

Jesus redet vom Reich Gottes – eigentlich immer solange er als Wanderprediger in Galiläa und Judäa unterwegs ist. Er erzählt den Menschen in Gleichnissen wie das Reich Gottes ist. Etwa das Gleichnis vom Senfkorn, das so winzig klein ist. Aber wenn es zu keimen beginnt und wächst, dann wird es so groß, dass Vögel auf seinen Zweigen wohnen. Auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn, der es satt hatte, auf dem Hof seines Vaters zu schuften und lieber sein Erbe in der Welt verprassen wollte. So tat er und als das Geld aufgebraucht war, wusste er  sich nicht anders zu helfen, als nach Hause zurück zu kehren und den Vater reumütig zu bitten, ihn als Knecht einzustellen. Aber der Vater vergab ihm und er feierte ein großes Fest, weil sein verloren geglaubter Sohn zurückgekehrt war.

In der Bibel gibt es noch viele weitere Hinweise, wie Gottes Reich sein wird. Aber Jesus sagt auch, dass es nicht möglich ist, das Reich Gottes im Voraus zu bestimmen, weil menschliche Erkenntnis dabei an ihre Grenzen stößt. Er sagt aber vom Reich Gottes auch, dass es bereits mitten unter den Menschen ist. Gottes Wirken in dieser Welt ist immer wieder erfahrbar. Wer Jesus nachfolgen kann, der baut direkt mit am Reich Gottes auf Erden.  Nicht erst in ferner Zukunft, sondern schon jetzt und hier. Eingeladen sind jedenfalls alle Menschen, weil Gott seine Geschöpfe über alles liebt. Dort wo Gottes wirken in dieser Welt sichtbar wird, da beginnt das Reich Gottes sich zu entfalten.

In unserem monatlichen Friedensgebet haben wir kürzlich ein wunderschönes Lied gesungen. Darin heißt es:

Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen…

Wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken…

Wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden…

Da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.

Ich wünsche Ihnen und euch von Herzen eine wunderbare Herbstzeit!

Ihre/ eure Uta Baumfelder

 
 
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